Schon die Maori, Neuseelands Ureinwohner, nutzten Blätter und Rinden sowie den Honig des Manuka-Strauchs zur Desinfektion und Unterstützung der Heilung von Wunden. Auch innerlich fanden Manuka-Auszüge und Manukahonig Anwendung. Bei Erkältungen genauso wie bei Blasenentzündungen oder Problemen im Magen-Darm-Trakt. Neuseeländische Farmer sollen bereits in den 1930er Jahren Manuka Honig an ihr Vieh verfüttert haben, um es zu stärken. Methylglyoxal heißt das Zauberwort – ein hitzebeständiges Stoffwechselprodukt, das durch ein glückliches Zusammenspiel von Manukastrauch und Bienenvolk entsteht. Wissenschaftler gehen von einer 100fach höheren Konzentration von Methylglyoxal im Gegensatz zu konventionellen Honigarten aus. Die Wirksamkeit dieses neuseeländischen flüssigen Goldes hat sich natürlich mittlerweile weltweit herumgesprochen. In den letzten zehn Jahren wuchs die Zahl der Manuka-Imker sprunghaft, 2015 sollen 20 000 Tonnen Honig von den fleißigen neuseeländischen Bienen gesammelt worden sein. Doch mit der Konkurrenz wuchsen auch die kriminellen Machenschaften, so dass „gefälschte“ Manukahonigprodukte den Markt überschwemmen, denen der Werkstoff entweder künstlich zugesetzt wird oder das Volumen mit Zuckersirup gestreckt. Sogar Diebstahl oder die Zerstörung von Bienenstöcken sollen Folgen des Konkurrenzkampfes um die heilsame Substanz gewesen sein. Achtung heißt es auch, wenn statt Manuka Kanuka auf dem Produkt steht. Dieser Strauch ist dem Manuka zwar sehr ähnlich, blüht auch am gleichen Standort (nur etwas später), hat aber nicht dessen spezielle Zusammensetzung.
Heilende Wirkung des Manuka Honigs – Wissenschaftlich belegt
Als „Pionier“ der wissenschaftlichen Untersuchungen in Bezug auf Manuka gilt der australische Chemiker Arthur Penfold, der sich schon 1922 mit dem Stoff befasste und seine Wirksamkeit nachwies. Viele weitere Untersuchungen folgten. Gegenwärtig wird in Deutschland an der TU Dresden versucht, die Wirksamkeit gegen Keime zu entschlüsseln. In einer Bonner Kinderklinik setzt man das auf Manuka-Honig basierende Medizinprodukt „Medihoney“ zur Wundpflege ein. Insbesondere in diesem Bereich – beispielsweise nach Verbrennungen, beim diabetischen Fußsyndrom oder einem Dekubitus, wünschen sich die Ärzte ein wirksames Mittel, welches als Wundauflage ein Milieu erzeugen kann, in dem sich die Wunde selbst desinfiziert. Gefürchtet sind besonders die Sekundärinfektionen, die durch die große Angriffsfläche für Keime schnell entstehen können. Während in der konventionellen Medizin Manuka (teilweise umstritten) erst einmal nur testweise eingeführt wird, um wissenschaftlich belegbare Daten zu sammeln, sind Manuka Honig und seine Produkte in der Komplimentärmedizin, als Lebensmittel und Kosmetika wesentlich weiter verbreitet.
Manukaöl – Rohstoff des australischen Teebaums
Der Manukastrauch (auch Manuka Teebaum) ist der neuseeländische Verwandte des australischen Teebaums. Sein Öl, gewonnen aus den Blättern, gilt als verträglicher und weniger allergen als der „große Bruder“. Das Öl wird über eine Wasserdampfdestillation gewonnen, ist alkohol- und wasserlöslich und bietet aufgrund seiner Wirkung gegen Viren, Bakterien und Pilze ein weites Feld der Verarbeitungs- und Anwendungsmöglichkeiten an. Gemeinsam mit anderen hochwertigen Ölen kann es als Massageöl Verspannungen lösen, als Bad das Hautbild verbessern, als Spülung eine lästige Pilzinfektion eindämmen, inhaliert Schleim lösen oder als Mundspülung Parondontose bekämpfen. Letzteres Anwendungsgebiet hat angeblich Käpt´n Thomas Cook schon von der Wirksamkeit des Manuka überzeugt, hatten die Seefahrer doch häufig mit Vitaminmangel und damit einhergehenden Zahnproblemen zu tun.
Aufgrund des hohen Preises wird Manukaöl häufig mit weniger hochwertigen Ölen vermischt. Für den Verbraucher heißt das: Bitte die Inhaltsstoffe genau ansehen. Es sollte sich um 100prozentiges, reines Maunukaöl handeln, vorzugsweise aus Wildsammlungen stammen und die Aufschrift „KBA“ tragen (kontrolliert biologischer Anbau). Grundsätzlich sollte vor der Anwendung eine kleine Hautprobe gemacht werden, um allergische Reaktionen auszuschließen.
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